Die Realität informiert:

Von allen Fragen, die dieser Tage eher selten diskutiert werden, ist dies vielleicht die undrängendste: „Was machen eigentlich die drei Rock-Sensibelchen von Die Realität dieser Tage?“. Nun, eigentlich dasselbe wie immer: Während Sänger Eric Pfeil in einer bahnbrechenden Serie auf Facebook ungefragt Italo-Pop empfiehlt und Keyboarder Felix Hedderich am großen Realität-Weihnachtsoratorium komponiert, frönt Bassist Alfred Jansen seiner großen Leidenschaft fürs Nichtstun. Live-Streams aus den Wohnungen der Musiker sind weiterhin nicht zu erwarten, dazu – so die Band in einem Fax an die Weltöffentlichkeit – sei man viel zu träge. Stattdessen bestelle man tagtäglich Platten und Bücher bei ortsansässigen Geschäften und proste wildfremden Nachbarn übergriffig aus dem Fenster zu. Die abgesagten Konzerte werden unterdessen umgelegt. Die Termine folgen.

Habt keine Angst, es ist nur Die Realität.

Heute jährt sich zum 14. Mal der Todestag von Nikki Sudden.

Ohne ihn wären Teile unserer Band wohl nie auf die Idee kommen, selbst Musik zu machen.

Tausendmal live gesehen und viele Jahre lang versucht, auszusehen wie er. 

Nikki Sudden sah sich wohl trotz überschaubarer technischer Fähigkeiten als eine Mischung aus Keith Richards, Marc Bolan, Gram Parsons, Bob Dylan und Neil Young mit einer gehörigen Ladung Johnny Thunders. Das Verrückte war nicht nur, dass er damit durchkam, sondern dass man als unvorbereiteter junger Hörer Ende der 80er seine ultra-klassizistische Musik für den coolsten Scheiß überhaupt halten konnte.

In diesem Song von unserem „Bubblegum Noir“-Album kommt er vor.

So lange man keine Autos klauen kann – mehr Nikki Sudden hören! ❤️

Ciao Ragazzi,

anbei eine schöne Spotify-Playlist unserer Kollegen von Odd Couple, die soeben ihr neues Album veröffentlicht haben. Hier findet sich viel hiesiges Zeug von DAF und Die Sterne über Gewalt und International Music bis hin zu Swutscher und uns drei Zimmerpalmen. 

Die Realität wünscht: Bon Zeitvertreib!

Support your local Schallplattenmann!

Das Realität-Institut informiert:

Wir heißen zwar nicht umsonst Die Realität, aber auf das, was dieser Tage passiert, waren selbst wir nicht vorbereitet. 

Die Welt draußen erinnert derzeit manchmal an ein leeres Film-Set kurz vor Eintreffen der Putzkolonne, was wir als musizierende Risikogruppe unter Berücksichtigung aller Aspekte klar begrüßen. Die Menschen ziehen sich zurück, viele nehmen daheim täglich 345 Podcasts auf. Manche spielen in ihren Wohnzimmern Songs (in der Regel die eher musikalischen unter den Zurückgezogenen), andere stricken meterlange Schals. Etliche sind zu Hobby-Virologen mutiert, viele fotografieren Menschengruppen oder irgendwas im Supermarkt. Man macht vieles falsch dieser Tage, das gehört wohl dazu, wenn etwas völlig Neues, Ungeahntes passiert.

Selbstredend sind auch die Konzerte von Die Realität, die in nächster Zeit stattgefunden hätten, abgesagt worden. Um Nachholung wird sich bemüht.

Wir haben inzwischen viel Gelegenheit gehabt zu überlegen, wie wir als Band auf die gegenwärtige Situation reagieren sollen. Von akustischen Wohnzimmer-Schrammelversionen unserer Songs werden wir erst einmal absehen. Wir finden das zwar im Falle vieler Kollegen sehr gut, und es hat sicherlich auch eine wichtige selbstvergewissernde Funktion – für uns kommt es aber derzeit nicht in Frage. Wir drehen momentan lieber an alten Effektgeräten herum, schreiben Songs, streicheln unsere Haustiere und arbeiten an unserem nächsten Imagewechsel. Vermutlich melden wir uns demnächst mit Platten-, Film- und Buchempfehlungen oder präsentieren Neues aus der kleinen Bühnenklamotten-Schneiderei unseres Keyboarders.

Bis dahin: Bleibt wach, seid nachsichtig und geduldig und unterstützt Plattengeschäfte und Buchhandlungen. Viele Läden liefern nach Hause. Und vergesst nicht: Uns geht es bei allen Einschränkungen noch verdammt gut hier.

We’re in this together.

Ci vediamo,
eure Risikogruppe Realität

Ciao Ragazzi,

crazy is strange and people are times.

Immerhin und toll: Heute kommt „Jesus von Haidhausen“, das neue Album unseres Freundes und Bruders Philip Bradatsch, natürlich bei Trikont. Happy Release Day, Philip! Wir sehen uns irgendwo da draußen. Bald.

Ansonsten: Hört Musik, herzt die Haustiere, bestellt Bücher beim lokalen Händler, telefoniert mit wildfremden Menschen, schreibt Sonette. Ah, und seid geduldig! Wir machen das hier alle zum ersten Mal.

„All you gotta do in this world is ride“ (Robyn Hitchcock)

Baci,
eure Realos

Die Realität informiert:

In diesen orientierungslosen Tagen gelten die drei Happy Socks des Diskurs-Rock mit ihrer ungebrochen lebensbejahenden Art vielen Jugendlichen als Bollwerk gegen jede Form von Trübnis. Allerdings war es zuletzt ein wenig still um die drei quirligen Party-Boys aus Köln. Es sei daher erlaubt zu fragen: Was macht eigentlich Die Realität aka die drittliebste Band der deutschen Trinker-Intelligenzija? Nun, sie feiert. Schließlich ist heute nicht irgendein lahmer Durchschnittsfreitag: Heute vor sechs Monaten veröffentlichten die Genesis des Psycho-Pop ihr epochales Werk „Bubblegum Noir“ aka das einzige deutsche Pop-Album, zu dem man auch mittags Schlafanzug tragen kann. Seither ist viel passiert, manches aber auch nicht. 

Bald geht es wieder auf Tour. Es gibt neue Termine. Noch neuere werden folgen:

10.04. Hamburg / Astra Stube TICKETS
11.04. Leipzig / Noch Besser Leben

22.04. Berlin / Monarch TICKETS
24.04. Oberhausen / Druckluft TICKETS

03.06. Braunschweig / Nexus

See y’all!

Booking: info@kingkalkbooking.de

Die Realität empfiehlt:

Heute erscheint das neue Album von Die Sterne. Die Realität hatte ja eben erst das Vergnügen, mit der neuen Inkarnation dieser Wunderband unterwegs sein zu dürfen. Entsprechend oft durfte Kölns süßeste Opi-Band dabei dem neuen Material lauschen. Soviel für hier und heute: ein flirrend‘ Ding, diese neue Sterne-Platte. Arthur Russell und Lucio Battisti gehen zusammen in die Disco um dort die besten Protesttexte der letzten 10 Jahre zu schreiben. Nur Hits! Wir sind verliebt. ❤️❤️❤️